Die von Lojewski in der preußischen Adelsliteratur

Die von Lojewski in der preußischen Adelsliteratur

Die früheste Nachricht über die von Lojewski findet man in dem 1839 erschienen „Neuen Preussischen Adelslexicon“ von Freiherr Leopold von Zedlitz-Neukirch im 5. Band, Seite 315:

Die Herren von Lojewsky

Ein polnisches Geschlecht, aus dem im Jahre 1806 mehrere Mitglieder in der Armee  dienten. Ein Major v.L. stand damals in dem Regiment  Eugen v. Würtemberg Husaren; er war ein geborner Schlesier und lebte noch um das Jahr 1830 im Pensionstande in Schlesien. Ein Sohn desselben starb als Cornet. Ebenso starb 1821 im 12ten Infanterie-Regiment ein Captain v.L., der früher in dem Regiment v. Plötz zu Warschau gestanden hatte.

In dem vom gleichen Autor 1843 herausgegebenen 2. Supplementband zur 1. und 2. Ausgabe, werden diese Angaben Seite 66/67 erweitert dargestellt:

Die Herren von Lojewski

Aus dieser Südpreussen und Polen angehörigen Familie haben viele Mitglieder in der preuss[ischen] Armee gedient, namentlich der Major von Lojewski, der 1806 im Husarenregiment Prinz Eugen von Würtemberg stand und im Jahre 1809 mit Pension verabschiedet wurde. Ein Sohn von ihm, der als Cornet in demselben Regimente stand, starb 1807. Ein Edelmann dieses Namens stand 1806 als Lieutenant in dem Regiment von Plötz in Warschau, er starb als ausgeschiedener Capitain des 12. Infanterie-Regiments im Jahre 1821. Gegenwärtig ist dem 2.Ulanen-Regiment ein Rittmeister v.L., Ritter des eisernen Kreuzes, erworben bei Laon, aggregiert. Ein Lieutenant von Wolki, der 1806 im Regiment von Strachwitz stand und zuletzt bei der Garnison-Compagnie des 10. Infanterie-Regiments stand, hatte vor einigen Jahren den Namen von Lojewski-Woliki angenommen, ohne dass uns die näheren Umstände dieser Annahme bekannt sind.

Im 1855 erschienenen „Adelslexikon“ des Freiherren Leopold von Ledebur findet man im 2. Band, Seite 49 weitere Informationen:

Lojewski (W[appen]) Samson. Ein Major v.L. war 1845 dem 1. Cuirassier-Reg[iment] aggregiert. Auf Swiercin (Strassburg) 1820.

Ferner im Supplement des 3. Bandes, Seite 303:

Lojewski (II. 49.) – Nepomucen v.L. 1804 zu Grzybowo (Powidz). Kl. Kreutsch (Fraustadt). Stanislawowo (Peyssern) und Wodki (Powidz). Im J[ahr] 1806 stand ein Sec[onde] Lieut[enant] v. Lojewski-Wolcky im Reg[iment] Strachwitz und schied 1820 als Prem[ier] Lieut[enant] im 5. Garnison Bat[taillon] mit Inactivit[äts] Geh[alt] aus.

Otto Titan von Hefner bezieht sich in seinem 1860 erschienen „Stammbuch des Adels in Deutschland“ auf die beiden obigen Autoren Seite 379:

Lojewski, ein adliches poln[isches] Geschlecht, aus welchem sich mehrere Mitglieder in preuß[ische] Kriegsdienste begaben. Auch in Südpreußen sollen Etliche ansässig sein.

Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch, 3. Band, 2. Abtheilung – „Der blühende Adel des Königreich Preußen“ – (Edelleute A-L), Nürnberg 1857/1878, Seite 248, Tafel 294, gibt zwei verschiedene Geschlechter Lojewski an:

lojewski_I

Lojewski I., Altpolnisches, zum Wappenstamm Samson gehöriges, im Grossh[erzogthum] Posen begütertes Geschlecht. Wappenbeschreibung: Siehe Karczewski.

Dort:

Schild: Auf B[lau] ein w[eiß] gekl[eideter] Mann (Simson), dem zwischen seinen Beinen stehenden g[oldenen] rückschauend[en] Löwen den Rachen aufreissend. Helm: Gekr[önt]; Eine w[eiße] Straußfeder zwischen zwei b[lauen]. Decken: B[lau] und W[eiß].

lojewski_II

Lojewski II., Altpolnisches, in Westpreussen vorkommendes Adelsgeschlecht, aus dem Mitglieder im Preuss[ischen] Heer gedient haben. Schild:  Auf B[lau] ein g[oldener] aufwärts gekehrter Halbmond, über dem g[oldene] Sterne 1. 2. Helm: geharnischter, auf den Ellbogen gestützter Arm einen Säbel schwingend. Decken: B[lau] und g[olden].

Diese Angaben werden von Jean Baptiste Rietstap in „Plances de l´armorial generale“, Seite 92, Pl. [Tafel] LXXXIII. und CIX. (Omissions dans la lettre L), erschienen 1884/87, bestätigt:

Lojewski – Posen. Auf himmelblau 3 Sterne in höherer Position über einem Mond in Gold angeordnet, derselbe als Sichel. Helmzier: Ein gepanzerter Arm, posiert auf dem Ellenbogen, einen Säbel schwingend, alles in natürlicher Form.

Lojewski – Posen, des Wappens Samson.

lojewski_posnanie

Über die Herkunft in Polen gibt Wilhelm Graf von Krockow in seinem Buch „Adelsnamen“, Seite 71, Auskunft:

Lojewski (Ritter): Lojewo/Bialystok.

Das sind die einzigen Berichte über die von Lojewski in der deutsch/preußischen Adelsliteratur, zuzüglich der französischen Notiz bei Rietstap. – Nach ihr gab es also zwei verschiedene adlige Geschlechter, nämlich Lojewski, Wappenstamm Samson und Lojewski mit eigenem Wappen (Mond und drei Sterne). Unberücksichtigt blieb ein weiteres Geschlecht ansässig in Ostpreußen, Raum Lyck.

Um mehr zu erfahren, ist es notwendig, die Adelsliteratur des Ursprunglandes der von Lojewski zu sichten:

In der polnischen Adelsliteratur sind folgende Angaben zu finden:

z Łojewa, (urkundlich: „de Loyow“), Wappen Pomian oder Łabędz

Łojewski, Wappenstamm Belina, auch Łojowski genannt

Łojewski, Wappenstamm Brochwicz

Łojewski, Wappenstamm Jasienczyk, auch Łojowski genannt

Łojewski, Wappenstamm Jezierza (Jeziora)

Łojewski, Wappenstamm Junosza

Łojewski, Wappenstamm Lodzia

Łojewski, Wappenstamm Radwan (geändert), auch Łojowski genannt

Łojewski, Wappenstamm Samson, auch Łajewski, Łojecki und Łojowski genannt

Łojewski, Aleksander, Wappen unbekannt

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